Nikotinentzug: Symptome, Dauer und Hilfe
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Nach der letzten Zigarette wird bereits das Verlangen nach der nächsten Zigarette spürbar. Ungestillt kann es schließlich in unangenehme Entzugserscheinungen münden. Wie solche einer Negativspirale folgend den Konsum geradezu befeuern und wieso der Nikotinentzug vor allem deshalb so vielen so schwer fällt, liest du hier. Außerdem erfährst du, welche Entzugssymptome häufig sind, wie lange sie andauern und wie innovativen White Snus-Produkte neben herkömmlichen Nikotinersatzprodukten eine kontrollierte Linderung bei der Tabakentwöhnung versprechen.
Was Nikotinentzug bedeutet und wieso er vielen so schwer fällt
Als Nikotinentzug wird oft vage das Auftreten diverser physischer wie psychischer Symptome bezeichnet, die im Rahmen einer Nikotinabstinenz, insbesondere bei einer Tabakentwöhnung, über einen bestimmten Zeitraum hinweg bestehen. Dem Entzug geht dabei ein Nikotinabusus voraus, der in eine Abhängigkeit geführt hat – wobei der Körper sich sohin an den Konsum angepasst hat und es dadurch bei einer Abstinenz zu typischen Entzugserscheinungen kommt.
Weil sich „Nikotin Entzug“ aber im Sinne eines freiwilligen oder unfreiwilligen Verzichts dem Nikotinkonsum gegenüberstellt, umfasst dieser auch die gesamte Zeit, in welcher man kein Nikotin konsumiert. So beginnt er bereits nach der letzten Zigarette – wobei vorerst nur ein Verlangen, bald ein gewisser Konsumdruck und schließlich spezifische psychische wie physische Entzugssymptome als Entzugserscheinungen auftreten können.
Demnach meint der Nikotinentzug nicht nur das Auftreten von Symptomen, sondern die gesamte Zeit, in der man auf Nikotin freiwillig oder unfreiwillig verzichtet und in welcher der Körper in Form von milden oder starken Entzugserscheinungen danach verlangt.
Sind Nikotinentzug, Tabakentzug und Raucherentzug dasselbe?
Obwohl es neben Tabak auch andere nikotinhaltige Substanzen gibt, die in eine Abhängigkeit münden können, gilt die Tabakabhängigkeit weltweit als die häufigste Ursache für nikotinspezifische Entzugserscheinungen. Allem voran steht hier das Rauchen von Tabakzigaretten. Deshalb werden die beiden Begriffe Nikotin- und Tabakentzug oft auch synonym verwendet, wobei mit beidem vorwiegend der Raucherentzug gemeint ist.
Nikotinentzug im Teufelskreis der Abhängigkeit
Ein sogenannter „Circulus vitiosus“ – auch als Teufelskreis oder Abwärtsspirale bezeichnet – gilt im Zuge einer Abhängigkeit als wohl die Barriere, die eine Tabakentwöhnung für viele so schwierig macht und den fortlaufenden Konsum befeuert. Denn gelten der Nikotinentzug – mit ihm ein Suchtdruck und starkes Verlangen nach der Nikotinwirkung (Craving) wie nikotinspezifische Entzugssymptome –, und der Konsum – mit diesem ein abusives Verhalten und die Abhängigkeit – als in einem immer tiefer grabenden Kreislauf eng miteinander verwoben. So kommt es zu einer positiven Rückkoppelung, die alle „Stationen“ der Negativspirale für sich gesehen verstärkt.
Die Infographik zeigt eine Abwärtsspirale der Tabakabhängigkeit, wobei es zum Phänomen der positiven Rückkoppelung kommt – ein abusives Konsumverhalten will den Entzugssymptomen entgegenwirkt, verstärkt sie weiterfolgend aber und die Entwöhnung/Abstinenz wird in der Folge noch schwieriger. – © Bild: Snuzone
Das Ausbrechen aus diesem Teufelskreis fällt also so schwer, weil mit fortschreitendem Durchspielen ein abusiver Konsum steigt, dadurch die Abhängigkeit stärker wird und mit ihr auch das Verlangen und die Entzugssymptome. Beginnt der Kreislauf so immer aufs Neue, fallen alle seine jeweiligen Einheiten auch intensiver aus, sein Fortschreiten wird „schneller“. Und wenn dadurch der abusive Konsum und die Entzugserscheinungen immer näher zusammenrücken, wird auch der Verzicht immer schwerer.
Nikotin Entzug im ICD 10
Die WHO weiß für den Entzug von Nikotin mit seiner Symptomatik eine klare Fassung im ICD 10 Klassifikationssystem. So werden entweder mit der Diagnose „F17.3 Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak: Entzugssyndrom“ oder mit „F17.4 Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak : Entzugssyndrom mit Delir“ die nikotinspezifischen symptomatischen Entzugserscheinungen gefasst und bezeichnet.*1
Ein bloß mildes Verlangen lässt sich von einem „Tabakentzugssyndrom“ jedenfalls klar abgrenzen. Das nachweisliche Absetzen oder Reduzieren der Substanz – nach einem wiederholten Konsum, der meist länger angehalten hat – stellt ein Kernkriterium der Diagnosestellung dar.*2
Nikotinentzug Symptome
Während des Nikotinentzuges kann es zu milden oder starken Entzugserscheinungen kommen. Von einem reinen Verlangen nach einer Zigarette, das in dem Sinne als „milde“ gelten kann, sind dann jedenfalls die psychischen und körperlichen Entzugssymptome klar abzugrenzen. Je nach Schwere der Abhängigkeit können diese schließlich stärker oder schwächer ausfallen, wobei sie meistens kombiniert auftreten – aber nicht alle gleichzeitig vorhanden sein müssen.
Nikotinentzug psychische Symptome:
- Schlafstörungen (Dyssomnien, überwiegend Insomnien) und Müdigkeit
- Rastlosigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Nervosität und Aggressivität
- Unruhe oder Besorgnis
- Dysphorische Grundstimmung (ängstlich-bedrückte, gereizte Stimmungslage)
- Depression
Nikotinentzug körperliche Symptome:
- Herzrasen (Tachykardie) und Herzklopfen (Palpitationen)
- Schwindelgefühl und Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Durchfall (Diarrhö)
- Psychomotorische Unruhe (Agitation)
- Zittern (Tremor)
- Atemnot (Dyspnoe)
- Schwitzen (Hyperhidrose)
- Heißhunger (Hyperphagie)
Nikotinentzug Schlafstörungen
Schlafstörungen während eines Nikotinentzuges treten nicht nur besonders häufig auf, sie können durch eine darauffolgende Tagesmüdigkeit und Dysphorie auch den Abstinenzabbruch in hohem Maße begünstigen. Generell fördern sie einige der erwähnten Symptome – besonders die Psychischen. Und weil viele Raucher die belebende und wachmachende Wirkung von Nikotin nur allzu gut kennen, greifen sie dann gerne (wieder) zur Zigarette, um der Tagesmüdigkeit entgegenzusteuern; finden sich so aber schon im Teufelskreis wieder.
Sogenannte Insomnien (mit Schlaflosigkeit resp. zu wenig Schlaf) zählen zu den
häufigsten Symptomen während eines Nikotinentzuges. Sie können stark belasten
und weitere Symptome verstärken - © Bild: AdobeStock
In einer wissenschaftlichen Arbeit der Universität Göttingen werden die „Auswirkungen eines mehrtägigen Nikotinentzuges“ auf den Schlaf thematisiert. Und obwohl die dort erwähnten Studien keine eindeutigen Ergebnisse liefern würden, hätten mindestens zwei unabhängige Forschungsgruppen eine sogenannte „Fragmentierung des Schlafes“ aufzeigen können. Und eine dieser Forschungsgruppe würde dies als wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Schaltqualität verstehen.*3
Dass die Schlafqualität nach dem Absetzen jedenfalls noch längere Zeit beeinträchtig sein kann, kennen nicht nur die meisten EX-Raucher gut, sondern es dürfte sich auch deshalb das Rückfallrisiko zunehmend zuspitzen. Und hier wird eine weitere Erkenntnis, die im Zuge der erwähnten Arbeit heraussticht, interessant: Der Einsatz von Nikotinersatzprodukten scheint hier nämlich den Schlaf verbessern zu können*4 und könnte das erwähnte Rückfallrisiko so vermindern.
Nicotine Pouches gelten zwar aktuell noch nicht als anerkannte Methode im Zuge dessen, bieten aber durchaus eine Chance und es gibt sogar spezielle Snus-Produkte, die dafür besonders geeignet scheinen. Bevor auf eine ebensolche Chance gleich näher eingegangen wird, will nun noch kurz die Dauer eines Nikotinentzuges und der sogenannte „kalte Entzug“ thematisiert werden.
Nikotinentzug Dauer
Wie erwähnt beginnt der Entzug bereits nach dem letzten Konsum. Hier kann es je nach gewohntem Reiz-Reaktions-Intervall (betrifft das Nachlassen der Wirkung) und vorangegangener Konsummenge bereits nach Minuten zu einem schwachen Verlangen nach einer weiteren Zigarette kommen. Dieses Verlangen wird dann von Minute zu Minute stärker und mündet schließlich im starken Verlangen, im Suchtdruck (Craving).
Nach wenigen Stunden der Abstinenz treten dann auch schon die ersten psychischen und körperlichen Symptome auf. Ihr Maximum erreichen diese schließlich nach 1-2 Tagen. In der Folge klingen sie aber nach etwa 3 Tagen langsam wieder ab. So können sie – und hier vor allem die Psychischen – zwar in den folgenden Wochen noch weiterbestehen, dann aber meist stark gemildert und mit einer sukzessiven Besserung im Verlauf. Nach etwa einem Monat sollten die Symptome schließlich gänzlich verschwunden sein. Zwar berichten viele selbst hier noch über eine weiterhin anhaltende Appetitsteigerung und dadurch bedingte Gewichtszunahme, aber diese muss nicht unbedingt im Sinne der symptomatischen Hyperphagie gelten, wie sie noch in der Akutphase auftrat.
In einer von diversen Raucherberatungsstellen vielzitierten Publikation zum Thema Tabakentwöhnung aus dem Jahr 2004 heißt es zu ebendieser „Abklingphase“ auch, Symptome wie Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit oder Rastlosigkeit würden nach 30 Tagen verschwunden sein.*5
Und die weiterhin mögliche Appetitsteigerung kann sich dann im Sinne einer rein oralen Befriedigung erklären lassen, auf die man sich beim Rauchen noch regelrecht abgerichtet hat. Es wirkt hier schlicht das sogenannte Suchtgedächtnis nach, wobei mit „Essen“ eine Art Ersatzbefriedigung wirksam werden kann.
Analog dazu sollte man bedenken, dass ein zartes Verlangen nach der Zigarette – speziell in Situationen mit sogenannten Schlüsselreizen (auch Trigger genannt) – wahrscheinlich noch sehr lange Zeit aufrechterhalten bleibt. Auch hier wird nämlich das genannte Suchgedächtnis wirksam und dieses hält die (zu erinnernden) Situationen mit ihren „belohnenden“ positiven Gefühlen durch den Konsum bereit. Je intensiver der Konsum früher den Alltag bestimmt hat, desto schwerer wiegt auch dieses „Erinnerungsmaterial“ und desto umfangreicher kann es künftig im Sinne eines Verlangens nachwirken. Da gilt es dann, Standhaft zu bleiben und auf die erfolgreiche Tabakabstinenz mit ihren zahlreichen Vorteilen zu blicken. Denn wer hier einen Rückfall erleidet, rutscht unter Umständen um einiges schneller (wieder) in die Zigarettensucht zurück.
>> Könnte dich auch interessieren: Wie lange bleibt Nikotin im Körper?
Nikotinentzug Phasen
Die Dauer des Nikotinentzuges lässt sich bei gelingender Abstinenz dementsprechend in mehrere Phasen gliedern:
- Prodromal-Phase: Bereits nach dem letzten Konsum folgt auf ein erstes Verlangen der Suchtdruck (Craving) – ohne spezifische Entzugssymptome.
- Initial-Phase der Entzugssymptome: Nach wenigen Stunden treten erste spezifische Entzugssymptome auf.
- Akut-Phase der Entzugssymptome: Nach 24-48 h erreichen die Symptome ihren Höhepunkt.
- Symptom-Abklingphase: Innerhalb von 3-30 Tagen klingen die Entzugssymptome sukzessiv ab und verschwinden.
- Residual-Phase: Bereits in den anderen 4 Phasen war das Suchgedächtnis wirksam, nach 30 Tagen bleibt dieses aber als isolierter Residualeffekt (Rest) erhalten. Diese Phase kann das restliche Leben lang andauern.
>> An die zuvor gebrachte Infographik erinnert, lässt sich festhalten: Der Schlüssel zu einer gelingenden Entwöhnung liegt wohl darin, den Widerstand zum Craving zu bestärken und die Entzugssymptome zu mildern, folglich den erneuten abusiven Tabakkonsum zu verhindern. Welche Behandlungsansätze es hier gibt, liest du in: Nikotinabusus – Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten
Suchtkurve Nikotinentzug
Die sogenannte „Nikotinsuchtkurve“ ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit dem (zeitlichen) Verlauf der Entzugserscheinungen nach dem letzten Konsum geläufig ist. So beschreibt die Suchtkurve des Nikotins, wie sich das Verlangen, die Entzugssymptome und folglich auch das subjektive Befinden im Durchlaufen der erwähnten Nikotinentzugs-Phasen entwickeln können.
Aufhörwilligen kann dadurch ein Anhaltspunkt für den Konsumabbruch gegeben werden, mithilfe dessen sie sich auf den Tabakentzug vorbereiten können. Auch will mit dem Modell eine Aussicht auf den Erfolg nahegelegt werden, die aufzeigt, dass sich ein Durchhalten lohnt.
Kalter Nikotinentzug
Als kalten Nikotinentzug bezeichnet man das abrupte Stoppen des Konsums, ohne sich etwaiger Hilfsmittel wie Nikotinersatzprodukten, Psychopharmaka oder anderer tabakfreier Alternativen zu bedienen. Das Durchlaufen der Nikotinentzugs-Phasen wird also, ohne langsam zu reduzieren, und ohne Hilfestellungen durch Nikotinpflaster, Nikotinlutschtabletten, Medikamente oder weniger schädliche tabakfreie Alternativen versucht/gemeistert.
Ist kalter Nikotinentzug gefährlich?
In jedem Fall ist diese Form der Entwöhnung die Unangenehmste – weil die Entzugserscheinungen so auch ungebremst und in voller Stärke ausgeprägt ertragen werden müssen. Ohne Vorbereitung kann dies nicht nur überfordern, man könnte so auch schnell von der Massivität des Entzuges überrumpelt werden – und das Risiko für einen Rückfall ist dann auch am höchsten, weil sich Motive für den Konsum regelrecht aufdrängen(vgl. Circulus vitiosus).
Aber, ob es nun gefährlich ist, war ja die eigentliche Frage:
- In jedem Fall können die Entzugssymptome eine Gefahr darstellen, wenn man sich diese nicht bereits vor dem Vorhaben bewusst gemacht hat. Und dass sich die Symptome in einer Wechselwirkung aufschaukeln können, sollte man auch wissen.
- Außerdem kann eine hohe Intensität des früheren Missbrauchs auch ein „Entzugssyndrom mit Delir“ bedingen – man erinnert sich hier an die ICD 10-Kodierung F17.4. Dann kann es tatsächlich gefährlich werden.
Weil es ja gewisse Hilfsmittel gibt, die es leichter machen – so eben alle Nikotinersatzprodukte, wie man sie im Sinne einer Nikotinersatztherapie kennt, Psychopharmaka und tabakfreie Konsumalternativen –, empfiehlt sich alleine schon wegen dem erhöhten Rückfallrisiko, auf diese zurückzugreifen.
Jüngst gibt es im Sinne tabakfreier, weniger schädlicher Konsumalternativen übrigens eine innovative White-Snus-Variante, die bei einem Entzug besonders helfen kann und bei welcher mit ihrem speziellen Inhaltsstoff auch eine mögliche Verlagerung der Sucht, eines abusiven Gebrauchs eher unwahrscheinlich wird.
White Snus beim Tabakentzug
Dass White Snus in der Praxis durchaus helfen können, den „Glimmstängel“ hinter sich zu lassen, damit auch mindestens einen ersten Schritt in die Richtung des Tabakentzuges setzen lassen, betonen auch immer mehr Fachleute.
>> Lies hierzu gerne: Nikotinbeutel als Zigaretten Alternative – Aufklärung könnte Rauchstopp fördern
In jüngster Zeit liegen aber auch sie im Fokus weitgestreuter Kritik. Viele sichten - resp. vermuten - nämlich auch bei diesen ein erhebliches Suchtpotenzial und sprechen gar von einer möglichen Verlagerung des abusiven Gebrauches. Dass es aber auch tabakfreie Nikotinbeutel gibt, welche eine Nikotinform enthalten, wie sie ebenso in Nikotinkaugummis enthalten ist, wissen die meisten nicht. Sogenanntes Nicotin Polacrilex im White Snus erlaubt in diesem Fall nämlich eine kontrollierte und gleichmäßige Nikotinfreisetzung, verhindert damit, dass zu schnell zu viel davon vom Körper aufgenommen wird, und ermöglicht so eine Nikotinsubstitution und das mildern von Entzugssymptomen - langanhaltend und mit einem auch nicht höheren "Suchtpotenzial" wie bei herkömmlichen Nikotinersatz-Präparaten.
Speziell diese White-Snus-Variante steht hinsichtlich ihrer potenziellen Funktionalität für eine Nikotinersatztherapie den herkömmlichen Nikotinkaugummis also in nichts nach. Ganz im Gegenteil; es handelt sich sogar um dieselbe Nikotinform als Inhaltsstoff und: Das Kauen von Kaugummis kann in manchen Situationen durchaus stören und unangebracht sein – Nicotine Pouches sind da schon diskreter.
Doch warum werden sie dann nicht ernstgenommen? Schlicht und einfach: Weil viel Unwissen herrscht und wie erwähnt, viele, so auch die Kritiker, diese innovative Alternative eben nicht kennen; und die Angst um eine mögliche Sucht-/Missbrauchsverlagerung wohl bremsend wirkt.
Wer aber Letzteres annimmt, muss folglich wohl auch den Nikotinkaugummis kritisch begegnen - mit derselben Nikotinform als Inhaltsstoff und einer ähnlichen Applikationsform scheinen sie nämlich in derselben Schusslinie zu liegen. Jetzt könnte man einwenden: Die Nikotingehalte sind bei ihnen geringer und deswegen sind sie harmloser. Doch es ist hier eben die spezielle Nikotinform und nicht bloß der Nikotingehalt, der ein Suchtpotenzial und einen Missbrauch bremsen kann. Außerdem hört man von einigen Nutzern(ehemals sehr starken Rauchern), dass sie gerade, weil ihnen zu wenig Nikotin in einer Dosis enthalten ist, gleich mehrere Kaugummis gleichzeitig konsumieren müssen oder eine Kombination mit Nikotinpflastern brauchen, um den Entzugssymptomen ausreichend entgegenwirken zu können
Übrigens: Die Kaugummis sind rezeptfrei erhältlich – jeder, der volljährig ist, kann sie also einfach kaufen – meistens sind diese nur etwas teurer.
An den zuvor erwähnten Circulus vitiosus erinnert, können eben auch speziell solche White Snus das Fortschreiten und die Geschwindigkeit der Negativspirale der Tabakabhängigkeit nicht nur bremsen, man wird dadurch auch den abusiven Konsum unter Kontrolle bringen und im besten Fall verhindern können.
© Bild: Snuzone
Sie können hier nämlich genau insoweit helfen, als bereits vor dem Entstehen der Entzugssymptome - also präventiv - eingegriffen werden kann und den Motiven für eine Abstinenz, vor allem aber dem Widerstand gegen das immer stärker werdende Verlangen sozusagen eine Stütze geboten wird. Und wenn sie erst beim Eintreten der Entzugssymptome angewandt werden, dann helfen sie, diese schnell zu mildern resp. zu unterdrücken. Die "starken" Motive für den Konsum, die sich sonst regelrecht aufdrängen, können so - im ersten Fall vorbeugend, im zweiten Fall gegensteuernd - geschwächt oder gar ausgehebelt werden.
Wieso White Snus in jedem Fall besser als Tabakprodukte sind
Für tabakfreie White Snus kann die sogenannte „Strategie der Schadensminimierung (harm reduction)“ in jedem Fall geltend gemacht werden. Die mit dem Zigarettenkonsum assoziierte EU-weite Krebsrate ließe sich mit diesen nämlich maßgeblich senken – vor allem Schweden scheint dies bravourös vorzuzeigen.
>> Mehr darüber, wieso sich die Krebsrate mit Nikotinbeutel senken ließe, liest du in: Tabakrichtline in der neuen EU-Kommission: Die Zukunft für Snus und Nikotinbeutel
Nikotinentzug Hausmittel und Tipps
Abschließend mögen noch „Hausmittel“ beziehungsweise bewährte Strategien erwähnt sein, die im Zuge eines Nikotinentzugs helfen können, durchzuhalten:
- Führe dir die Gründe für ein Aufhören und bereits erreichte Erfolge regelmäßig vor Augen.
- Vermeide wenn möglich Orte, an denen konsumiert wird – speziell in der Akut-Phase der Entzugssymptome.
- Gönn dir die Ruhe, die du brauchst, und vermeide Stress so gut als möglich.
- Setze auf deine Hobbys – vor allem Sport kann hier regelrechte Wunder bewirken. Nicht nur, dass er ablenkt, auch dein Wohlbefinden wird nach dem Sport steigen.
- Gängige Hausmittel gegen Schlafstörungen sind Milch mit Honig oder etwas CBD. Doch generell kannst du dir vor dem Schlafengehen gezielt eine entspannte Atmosphäre schaffen. Und mach dir keinen Druck, wenn das Einschlafen dauert. Das ist beim Nikotinentzug üblich und wird sich bald bessern.
- Lege dir gesunde Snacks gegen Heißhunger bereit. Früchte und Nüsse sind natürliche Heißhungerhemmer.
- Viel Wasser zu trinken, kann zusätzlich helfen, die angelernte orale Begierde zu stillen/dämpfen.
- Aber vermeide in jedem Fall Alkohol – etwaige Schlafstörungen lassen sich dadurch nicht nur nicht besänftigen, sie könnten sogar verstärkt werden. Während dein Körper mit dem Tabakentzug beschäftigt ist, kann dies sowieso in mehrerlei Hinsicht kontraproduktiv, schädlich und vor allem für das Suchtgedächtnis „giftig“ sein.
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*1 Vgl. hierzu: https://www.icd-code.de/icd/code/F17.-.html
*2 Siehe auch: https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/psychiatrie-und-psychotherapie/allgemeine-psychiatrie/sucht-und-praevention/tabak
*3,4 Vgl. hierzu: https://ediss.uni-goettingen.de/handle/11858/00-1735-0000-0018-00A8-C
*5 Vgl. hierzu: Cornuz J, Humair JP und Zellweger JP (2004): Tabakentwöhnung. Schweiz Med Forum 4, 764–770
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