Nikotinbeutel als Zigaretten Alternative – Aufklärung könnte Rauchstopp fördern

Der Weltnichtrauchertag lenkt jedes Jahr aufs Neue den Fokus auf gesundheitliche Risiken, die von Tabakzigaretten ausgehen. Dabei tritt auch das Potenzial von alternativen Nikotinprodukten ans Licht, geht es um den Zigaretten Ersatz und um einen gelingenden Rauchstopp. Wie der wissenschaftliche Leiter des Nikotin Instituts Wien über die positiven Effekte spricht, die u.a. Nikotinbeutel in seiner täglichen Arbeit mit aufhörwilligen Rauchern bieten können, erfährst du hier. Zudem liest du, wie die Aufklärung zur Zigaretten Alternative helfen könnte, Raucherquoten zu senken.

Weltnichtrauchertag am 31. Mai

Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1987 ins Leben gerufen, findet der Weltnichtrauchertag alljährlich am 31. Mai statt. Im Zuge dessen kommt das Nikotin Institut, ein 1998 in Wien gegründetes Bildungszentrum, auch heuer einer seiner wichtigen Funktionen nach – nämlich der Förderung von mehr Bewusstsein für die möglichen Gesundheitsschäden durch Tabakrauch und der Aufklärung zu Zigaretten Alternativen.

Wunsch nach Rauchstopp fördern vs. Verbotspolitik

Obwohl mehr als die Hälfte aller über 50-Jährigen einen Rauchstopp erwünschen resp. ihren Zigarettenkonsum reduzieren wollen, schaffen das nur die Wenigsten tatsächlich. Scheinbar viel wurde in der Vergangenheit dafür getan, um die Raucherquote zu senken. Doch sind Verbote und Einschränkungen, wie sie seit einigen Jahren politisch forciert werden, wirklich der beste Weg? Wenn nicht, wie ginge es denn besser?

Für Univ.-Doz. Dr. Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Instituts Wien, sei es ein klarer Auftrag der Politik, endlich solche Rahmenbedingungen zu schaffen, welche aufhörwillige Rauchende bei ihrem Wunsch nach einem Rauchstopp wirklich unterstützen. Und die nicht mehr erwünschte Lebensweise von Rauchern über eine rigorose Verbotspolitik zu verurteilen, sei seiner Meinung nach der falsche Weg.

„In der Medizin gibt es vielfach erprobte und erfolgversprechende Lösungsansätze, die den Rauchstopp unterstützen. Allen gemeinsam ist, dass sie den Verzicht auf die Tabakzigarette erleichtern.“

, so Groman weiter.

Ein solches „erleichtern des Verzichtes“ also gezielt zu fördern – mit Rahmenbedingungen, die den Zugang zu den genannten erfolgversprechenden Lösungsansätzen vereinfachen – und nicht bloß den Verzicht von „Glimmstängeln“ zu erzwingen, gelte demnach wohl als erfolgversprechenderer Weg für einen gelingenden Rauchstopp. Groman geht sogar so weit zu sagen, dass Zigaretten-Alternativen in der Praxis wesentlich erfolgsversprechender seien als politisch motivierte Verbote.

Skandinavische Lösung für Zigaretten Ersatz

In Schweden gebe es eine derart geringe Raucherquote, wie sie sonst in keinem anderen EU-Land herrsche, heißt es seitens des Nikotin Institutes. Schweden gelte sogar als erstes Land in der Europäischen Union, das de facto rauchfrei sei. Und auch in Norwegen liege der Anteil täglich Rauchender unter zehn Prozent. Den Grund dafür erklärt Groman folgendermaßen:

„Beide Länder haben ein gemeinsames Erfolgsrezept: Die Rauchenden greifen vermehrt zu weniger schädlichen Alternativen, die ihnen helfen den Zigarettenkonsum zu beenden, und sie gleichzeitig ausreichend mit Nikotin versorgen.“

Mit solch "weniger schädlichen Alternativen" sind u.a. Snus gemeint. In Schweden haben diese bereits eine lange Tradition und dürfen legal verkauft werden. In einem Onlineartikel von „Der Spiegel“ war letztes Jahr sogar die Rede davon, mehr als 20 Prozent der Männer und 7 Prozent der Frauen im Land würden jeden Tag Snus nutzen und Schwedens Geheimnis im Kampf gegen Zigaretten sei damit gelüftet.*

Die aus Skandinavien stammende Lösung für einen Zigaretten Ersatz ist mittlerweile auch in anderen EU-Ländern angekommen – wenngleich noch nicht so stark verbreitet wie in Schweden oder Norwegen. Und obwohl der schwedische Oraltabak in anderen EU-Ländern nicht kommerziell in Verkehr gebracht und nur in geringen Mengen für private Zwecke eingeführt werden darf, ist Snus auch dort in Form von tabakfreien Nikotinbeuteln legal frei verkäuflich und zu erwerben.

Dass diese Zigaretten Alternative bei einem Rauchstopp tatsächlich wirksam sein kann, bestätigt Groman mit Bezug auf die tägliche Arbeit des Nikotin Instituts:

„In unserer täglichen Arbeit mit aufhörwilligen Raucherinnen und Rauchern wird uns ebenfalls berichtet, dass Hilfsmittel wie zum Beispiel E-Zigaretten, Tabakerhitzer oder tabakfreie Nikotinbeutel helfen, die Zahl der gerauchten Zigaretten zu reduzieren sowie in weiterer Folge oft zum kompletten Verzicht auf die klassische Tabakzigarette führen. Eine gute Unterstützung liefern auch Nikotinersatzproukte, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.“

*Vgl hierzu: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/schweden-wird-rauchfrei-als-erstes-land-der-welt-a-cc5ebcd5-3a1c-431a-8c55-7e4d87f3fad5

Sind Nikotinbeutel die beste Zigaretten Alternative?

Mit Superlativen ist das ja meist so ein Thema. In welcher Hinsicht könnte man denn von der besten Alternative sprechen? Und dass es noch viele andere solche gibt – wie sie insbesondere bei einer Nikotinersatztherapie zum Einsatz kommen –, würde dann auch ausgeklammert. Gut beraten wird man sein, wenn alle Möglichkeiten für Rauchstopp-Willige in Betracht gezogen werden.

Welche Vorteile sich dennoch beim Snus-Format gegenüber anderen Alternativen ergeben können, liest du hier:

Gelten Nicotine Pouches als gesunde Alternative zu Zigaretten?

Die gesunde Alternative ist sicher, das Rauchen aufzugeben, ohne Nikotin weiterhin in einer anderen Form zu konsumieren. Nachdem Nicotine Pouches die Lunge aber nicht belasten und zudem frei von karzinogenen (krebserregenden) tabakspezifischen Nitrosaminen sind, gilt dieser Zigaretten Ersatz dem allgemeinen Verständnis nach als weniger schädlich.

Aufklärung zu Zigaretten Alternative fördert Rauchstopp

Eine Umfrage des Think-Tank-Netzwerks „We Are Innovation” legt nahe, dass ein Gros der weltweit Rauchenden immer noch glaubt, Dampfen sei mindestens genauso schädlich wie Rauchen. In 28 weltweiten Ländern erhoben, seien dies sogar 74 Prozent. In Brasilien, den Niederlanden, Slowenien oder Kasachstan liege dieser Wert gar bei 80 Prozent. Und selbst in Frankreich, Großbritannien und Tschechien sei es mit über 60 Prozent die Mehrheit.*

Dazu weiß Groman:

„Diese Umfrage zeigt, wie wichtig eine transparente Informationspolitik und eine flächendeckende Aufklärung für die Bevölkerung sind, um dem Ziel einer rauchfreien Gesellschaft näher zu kommen. Informationssperren stabilisieren den herkömmlichen Tabakzigarettenmarkt.“

Den Schlüssel zum Erfolg sieht er daher in zielgerichteten Aufklärungs- und Informationskampagnien, statt in „Informationssperren“ für alternative Produkte.

Ob eine Umfrage für Snus ebenso ausginge – ist fraglich. Dass diese die Lunge nämlich nicht belasten, scheint eklatant. Viele sind über etwaige Studien und tatsächliche Zahlen hierzu aber ebenfalls nur wenig bis überhaupt nicht im Bilde – und wem solches verborgen bleibt, der wird mindestens skeptischer eingestellt sein.

* Vgl. hierzu: https://weareinnovation.global/documents/wai-ipsos-innovation-misperception-epidemic.pdf

Nikotinbeutel als weniger schädliche Zigaretten Alternative

Eine Abschlussarbeit der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften beispielsweise hat sich dem Vergleich der Gesundheitsschädlichkeit von Snus und Zigaretten ausführlich angenommen und versucht, den aktuellen Wissensstand zu erfassen. Die Ergebnisse zu Erkrankungen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen oder auch Handekzemen, die im Zusammenhang mit beiden Tabakprodukten stehen, legen hierbei nahe: Bei 55,4 % aller untersuchten Erkrankungen würden Zigaretten ein größeres gesundheitliches Risiko aufweisen. Bei 13,5 % der Erkrankungen würde hingegen der Snuskonsum ein höheres Risiko darstellen. Und bei 31,1 % würden beide ein gleich großes Gesundheitsrisiko darstellen.*

Ebensolche Zahlen legen mindestens nahe, dass Tabakzigaretten für viele Erkrankungen ein signifikant größeres Risiko bergen. Und auch in einem Artikel des SRF zu einem Vergleich zwischen Zigaretten- und Snuskonsum heißt es, die "Snus-Forschung zeigt Risiken, aber weit geringere".*1

Der Snuskonsum ist, wenn auch durch ihn ein Risiko für Erkrankungen vorliegt, sicher nicht zu verharmlosen. Wenn er aber dem Rauchstopp dienlich werden kann und in kontrolliertem Ausmaß gar eine schrittweise Reduktion der konsumierten Nikotinmenge ermöglicht, dann könnten Nikotinbeutel als vielversprechende Alternative für eine rauchfreie Zukunft gelten.

* Vgl. hierzu: https://digitalcollection.zhaw.ch/bitstream/11475/23511/1/Bachelorarbeit_KollerSeraina.pdf

*1 Vgl. hierzu: https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/snus-tabak-im-teebeutel-in-schweden-wird-gesnust-statt-geraucht-ist-das-gesuender