Wie lange bleibt Nikotin im Körper?

Wie lange bleibt Nikotin im Körper?

© Bild: Snuzone

Wie lange Nikotin im Körper bleibt, hängt von zahlreichen Faktoren und Prozessen ab, die maßgeblich am Nikotinabbau beteiligt sind. Welche das sind und wie der Abbau im Grunde funktioniert, erfährst du im folgenden Artikel. Außerdem liest du, welche verschiedenen Nikotin-Test-Verfahren es gibt, wie lange sich Nikotin mit diesen nachweisen lässt und welche Körperflüssigkeit die aussagekräftigsten Ergebnisse liefern kann. Am Ende wird sich ableiten lassen, wie und mit welchen Maßnahmen man den Abbau von Nikotin im Körper beschleunigen kann.

Wie lange braucht der Abbau von Nikotin?

Das in tabak- oder anderen nikotinhaltigen Produkten enthaltene Alkaloid Nikotin wird beim Konsum in den Blutkreislauf aufgenommen, verteilt sich dementsprechend und bleibt im Körper je nach aufgenommener Menge unterschiedlich lange.

>> Welche Faktoren die Aufnahme von Nikotin vor allem bei Snus begünstigen, liest du im Beitrag zur Snus Wirkung.

Für den Abbau wird insbesondere die aufgenommene Nikotinmenge wesentlich, wobei sich die Abbaudauer (nachdem das Verteilungsgleichgewicht erreicht wurde) durch die sogenannte Eliminationsgeschwindigkeitskonstante und die entsprechende Plasmahalbwertszeit von Nikotin erklären lässt. Letzteres ist jene Zeit, die der Körper benötigt, um die jeweilige Nikotinmenge im Blutplasma auf die Hälfte des ursprünglichen Wertes zu reduzieren. Dieser Eliminierungsprozess wird sowohl durch Metabolisierung als auch Ausscheidung von Nikotin bestimmt. Der Abbau der Nikotinmenge geschieht so näherungsweise im Sinne eines exponentiellen Zerfalls, wobei die Plasmahalbwertszeit von Nikotin im Durchschnitt rund 2 Stunden beträgt.*1

Entsprechend eines solchen Abbaus lässt sich die Rest-Nikotinmenge im Blutplasma nach einem bestimmten Zeitpunkt auch näherungsweise mit folgender Exponentialfunktion bestimmen, kennt man die ursprüngliche Nikotinmenge:

N(t) = N(0)*0,5^(t/2)

N(t) = Nikotinmenge im Blutplasma nach verstrichener Zeit in Stunden
N(0) = Nikotinmenge im Blutplasma zu Beginn = ursprüngliche Nikotinmenge im Verteilungsgleichgewicht
t = verstrichene Zeit in Stunden
2 = die gesetzte Nikotin-Plasmahalbwertszeit in Stunden

Exponentialfunktion der Abnahme der Nikotinmenge im Blutplasma mit einer Halbwertszeit von 2 Stunden

Die Abnahme der Nikotinmenge im Blutplasma verläuft näherungsweise exponentiell. N(0) hat hier den Wert 1 – © Graphik: Snuzone

Die Plasmahalbwertszeit von Nikotin kann individuell variieren

Ebenso wie bei anderen abzubauende Arznei-/Genussmittel gilt auch für Nikotin: Die tatsächliche Plasmahalbwertszeit hängt von zahlreichen Faktoren ab. So können beispielsweise der Metabolismus resp. die Aktivität des Stoffwechsels und die Nierenfunktion zwischen Individuen stark variieren und die Halbwertszeit sohin in beide Richtungen beeinflussen. Besonderen Einfluss darauf scheint das Lebensalter zu nehmen.

Weil die Plasmahalbwertszeit von Nikotin also individuell variieren kann, gelten die erwähnten 2 Stunden auch bloß im Sinne des Durchschnittes, geben aber mindestens einen brauchbaren Anhaltspunkt.

Nikotin Metabolisierung im Körper und Biomarker

Nikotin wird im Körper zu ca. 90 Prozent verstoffwechselt resp. metabolisiert. Dabei kommt es vorwiegend in der Leber durch Oxidation zu typischen Abbauprodukten/Metaboliten. Speziell durch Oxidation mit sogenannten Cytochromen P450 (Hämproteine mit enzymatischer Aktivität) wird Nikotin in der Leber zum Hauptmetaboliten Cotinin aber beispielsweise auch zu Nikotin-N-Oxid abgebaut, wobei diese Abbauprodukte ebenso wie ein geringer Teil des unveränderten Nikotins letztlich über die Nieren ausgeschieden werden können.

Über die Niere wird mithilfe von Urin zwar ein großer Teil ebensolcher Abbauprodukte ausgeschieden, jedoch gelten für die (Metaboliten-)Ausscheidung auch Schweiß, Kot und Atemgas als Ausscheidungsmöglichkeiten. Und dass speziell ekkriner Schweiß, also das Ausschwitzen*2, eine gewisse Rolle bei der Ausscheidung von Nikotin und seinen Metaboliten haben könnte, zeigt eine 1995 publizierte Untersuchung. Zwar seien dabei die Schweißdrüsen mit einem Analogon des Acetylcholins, nämlich Pilocarpin, stimuliert worden, doch die Nikotin- und Cotinin-Konzentration im Schweiß sei deutlich messbar und deren Vorhandensein dadurch bestätigt worden.*3

Auch wenn diese Methode als Nachweisverfahren für Nikotin im Körper nicht die Gängigste sein mag, lässt sich damit potenziell ein vorrangegangener Nikotinkonsum nachweisen. In jedem Fall spielen vor allem die Nikotinmetaboliten hier eine markante Rolle – und diese Abbauprodukte sind es auch, worauf sich Labortechniker bei gängigen Nikotintests konzentrieren. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Halbwertszeit insbesondere bei Cotinin merklich höher ausfällt, dieser Stoff also deutlich länger im Körper verweilen und damit für Testungen herangezogen werden kann. Die Plasmahalbwertszeit von Cotinin liegt nämlich ca. bei 20 bis 40 Stunden.*1

Besonders Cotinin wird in der Labormedizin sohin als spezifischer Biomarker für den Nachweis eines Nikotinabusus herangezogen.

Nikotin Test

Gängige Testverfahren zum Nachweis von Nikotin im Körper messen die Konzentration des eben erwähnten Hauptmetaboliten Cotinins in verschiedenen Körperflüssigkeiten. Dazu zählen:

  • Speicheltest
  • Bluttest
  • Urintest

Im Labor wird meist ein Urin- oder Bluttest angewandt. Als Selbsttest-Verfahren sind sogenannte Tauchtests für Urinproben gängig. Es gibt aber auch den Speicheltest, um die Cotininmenge im Körper näherungsweise bestimmen zu können.

Egal welches Verfahren nun zur Anwendung findet und wie sich die Unterschiede konkret zeichnen, allen Testmethoden ist gemeinsam, dass sie (selbst auch dann, wenn direkt der Nikotinspiegel gemessen wird, zusätzlich) die Cotinin-Konzentration messen. Ein akkurater Nikotin Test kann so schließlich auch aufzeigen, ob es sich um aktive Raucher oder aber Personen handelt, die einer erhöhten Passivrauch-Belastung ausgesetzt sind.

Cotinin/Nikotin Testprobe im Labor


Der Beleg von Cotinin im Speichel, Blut oder Urin dient als zuverlässige und
anerkannte Methode, um Nikotin im Körper resp. die vorangegangene Aufnahme
nachzuweisen – © Bild: AdobeStock/MdBabul

Wie lange ist Nikotin im Körper nachweisbar?

Wie lange Nikotin im Körper nachgewiesen werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab und variiert je nach Testverfahren. Für Ersteres spielen zumindest die Menge und Häufigkeit des vorrangegangenen Konsums eine wesentliche Rolle – wie erwähnt, kann aber auch die individuell abweichende Plasmahalbwertszeit, so die Stoffwechselaktivität und die Nierenfunktion, Unterschiede der Nachweisbarkeit erklären.

Es gibt jedenfalls fünf Möglichkeiten, wie (angewandte) Testverfahren Nikotin resp. Cotinin im Körper nachweisen können – und die jeweilige Nachweisdauer lässt sich für solche dem Durchschnitt entsprechend auch grob angeben:

  • Nikotin im Schweiß: bis zu 8 Tage mit Cotinin
  • Nikotin im Speichel: bis zu 4 Tage mit Cotinin
  • Nikotin im Blut: 1-3 Tage mit Nikotin; bis zu 10 Tage mit Cotinin
  • Nikotin im Urin: 3-4 Tage mit Nikotin; bis zu 2 Wochen durch Cotinin
  • Nikotin im Haar: Nikotin und Cotinin bleiben dauerhaft in der Haarmatrix der entsprechenden Haarsequenz (Auswuchs nach ca. 4-5 Tagen) gespeichert

Irrtümlich-positiver Test

Je akkurater (durchgeführt) ein Testverfahren ist, desto geringer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu falsch-positiven Ergebnissen kommt. So werden Labortests auch eine geringere Fehlerquote aufweisen als selbstständig durchgeführte Schnelltests. Gerade bei Letzteren berichten Anwender immer wieder darüber, dass ihr letzter Konsum für ein derartig positives Ergebnis zu lange zurückreicht.

Und angenommen, dies würde stimmen, so finden sich nach kurzer Recherche im Internet Hinweise darauf, dass sogenanntes Thiocyanat – eine Verbindung, die auch in einigen Medikamenten und Lebensmitteln vorkommt – falsch positive Testergebnisse verursachen kann.

Aber: Es mag zwar stimmen, dass sich Nikotin im Körper theoretisch mittels Thiocyanat nachweisen lässt, da dieser Stoff ebenso mit dem Tabakkonsum assoziiert werden kann. Doch gängige moderne Testverfahren nutzen diese Verbindung gerade deshalb nicht für eine Testung, weil es andere Umweltquellen dafür geben kann. Cotinin schließt solche hingegen quasi aus und liefert so auch zuverlässige Auskünfte über die vorangegangene Nikotinaufnahme.*4

Demnach gilt, dass moderne Testverfahren, wenn sie denn auch korrekt durchgeführt werden, meist nicht „irren“ – und wenn Nutzer berichten, dass ihre Ergebnisse für die Dauer des zurückliegenden letzten Konsums zu hoch ausfallen würden, kann noch einmal an die Variabilität der Halbwertszeit erinnert werden, was analog auch für Cotinin gilt, da selbige Faktoren diese auch hier merklich verlängern können. Außerdem können weitere Einflüsse, so bspw. Medikamente oder Erkrankungen, den Abbauprozess der Nikotinmetaboliten merklich hemmen. Und Anwendern ist oft nicht bewusst, dass (starker) Passivrauch auf Testergebnisse ebenso einen Einfluss haben kann, weil damit natürlich auch Nikotin aufgenommen wird.

Wie lange bleibt Nikotin im Körper?

So wie die unterschiedlichen Testverfahren jeweils unterschiedliche Körperflüssigkeiten/Proben für einen möglichen Nikotinnachweis verwenden, so legen sich auch unterschiedliche Möglichkeiten, wie, wo und wie lange Nikotin im Körper verweilen kann. Die Frage, wie lange Nikotin im Körper bleibt, lässt sich demnach systematisch besser beantworten, wenn man fragt: Wie lange bleibt Nikotin im Schweiß, im Speichel, im Blut, im Urin und im Haar?

Wie lange bleibt Nikotin im Schweiß?

Ekkriner Schweiß, also das Ausschwitzen, bieten eine Möglichkeit, wie Nikotin und seine Metaboliten vom Körper ausgeschieden werden können. *2 Es gibt, wie bereits angeklungen, eine Untersuchung aus dem Jahr 1995, welche gezielt die jeweiligen Stoffkonzentrationen im Schweiß bis zu 8 Tage nach dem letzte Konsum nachgewiesen hat.*3

Kann man Nikotin im Schweiß nachweisen?

Obwohl kein gängiges Verfahren, weil dieses recht aufwändig und kostspielig ist, lässt sich mittels Schweißdrüsenstimulation durch Pilocarpin und Radioimmunoassay noch nach 8 Tagen Nikotinkarenz eine Cotinin-Konzentration messen und damit Nikotin über den Schweiß nachweisen.*3

Wie lange bleibt Nikotin im Speichel?

Nikotin findet sich – nicht bloß unmittelbar nach dem bspw. Rauch- oder Kau-Tabakkonsum – im Speichel. Da Atemgas neben weiteren Möglichkeiten einen Ausscheidungsweg für Nikotin und seine Metaboliten bildet, finden sich u.a. deshalb auch während des Abbauprozesses kleine Mengen im Speichel.

Kann man Nikotin im Speichel nachweisen?

Speicheltests sind meist auf den Cotinin-Nachweis ausgelegt und können dieses bis zu 4 Tage nach dem letzten Konsum messen und nachweisen.

Wie lange bleibt Nikotin im Blut?

Während des Konsums wird Nikotin in den Blutkreislauf aufgenommen. Dabei kommt es zu einem sogenannten biphasischen(zweiphasigen) Verlauf der Konzentrations-Zeit-Kurve – mittels dieser lässt sich auch erkennen, wie lange Nikotin im Blutplasma, also im Blut, verweilt. Diese zwei Phasen sind einerseits durch die Verteilung im Körper, andererseits durch die Elimination im Blutplasma geprägt. Wenn das sogenannte Verteilungsgleichgewicht im Blutplasma erreicht ist (hängt von vielen Faktoren ab und variiert; durchschnittlich ca. 1 Stunde), gibt die Plasmahalbwertszeit (auch mit der sog. längsten terminalen Halbwertzeit bezeichnet)*5 – welche sich wie oben erwähnt an mehrere Faktoren knüpft und üblicherweise mit 2h für Nikotin angegeben wird – je nach Nikotinmenge im Blutplasma Aufschluss darüber, wie lange Nikotin im Blut verweilen wird (Vgl. die obige Graphik).

Wie lange Nikotin im Blut bleibt, hängt also von einigen Faktoren ab – so vor allem von der aufgenommenen, verteilten Nikotinmenge, der Stoffwechselgeschwindigkeit und der Nierenfunktion. Geringe Nikotinmengen können dabei auch noch 3 Tage nach dem letzten Konsum im Blut sein – wenn erwähnte Faktoren ungünstig ausfallen, durchaus länger. Und seine Metaboliten finden sich, sowie für diese eine längere terminale Halbwertszeit gilt, noch länger im Blut.

Kann man Nikotin im Blut nachweisen?

Mit Bluttests, wie solche im Labor gängig sind, kann Nikotin direkt oder indirekt mit Cotinin nachgewiesen werden.

Wie lange ist Nikotin im Blut nachweisbar?

Abhängig von vielen Faktoren lässt es sich direkt meist bis ca. 3 Tage, indirekt durch seinen Hauptmetaboliten meist bis ca. 10 Tage nach dem letzten Konsum nachweisen.

Wie lange bleibt Nikotin im Urin?

Die renale Ausscheidung von Nikotin, die Ausscheidung über die Nieren mittels dem Harn, bildet einen der wichtigsten Wege, wie der Körper Nikotin/-Metaboliten aussondert. So finden sich sowohl ein Teil des nicht verstoffwechselten Stoffes als auch seine Abbauprodukte für einen gewissen Zeitraum nach der letzten Nikotinaufnahme im Urin wieder.

Kann man Nikotin im Urin nachweisen?

Urintests machen sich diesen Ausscheidungsweg zu Nutze. So können Nikotin-/Metaboliten im Urin auch treffsicher nachgewiesen werden.

Laut einer 2016 im Journal of Clinical & Diagnostic Research veröffentlichten Studie seien die Cotinin-Konzentrationen im Urin sogar vier- bis sechsmal höher als in Blut oder Speichel, was spezielle Urin-Testmethoden sohin auch äußerst valide und zuverlässiger mache.*6

Wie lange ist Nikotin im Urin nachweisbar?

Wie bereits oben erwähnt ist Nikotin per se 3-4 Tage und Kotinin üblicherweise bis zu 2 Wochen im Urin nachweisbar – wobei hier wieder die erörterten Einflussfaktoren eine Nachweisdauer merklich verlängern können. Bei starken Rauchern kann es bei einer Nikotinkarenz hingegen – und so vor allem durch die zurückliegende erhebliche Aufnahmemenge bedingt – sogar bis zu vier Wochen dauern, bis ein „negatives“ Cotinin-Test-Ergebnis möglich wird.

Das University of Rochester Medical Center spricht bei starken Rauchern gar von einem möglichen Cotinin-Spiegel im Urin von über 500 ng/ml. Zum Vergleich: Nicht-Raucher hätten üblicherweise 10ng/ml, Passivrauch ausgesetzte Person 11-30 ng/ml.*7

Wie lange bleibt Nikotin im Haar?

Nikotin/Cotinin bleiben dauerhaft in der Haarmatrix der entsprechenden Haarsequenz gespeichert, welche ca. vier bis fünf Tage nach dem Konsum aus der Kopfhaut herauswächst. Mit gezielten Haaranalysen lassen sich diese Stoffe so auch im Haar nachweisen.

Wie lange ist Nikotin im Haar nachweisbar?

Eine Haaranalyse bietet die längste Nachweisdauer – sowohl für Nikotin, vorrangig aber für Cotinin. So bleiben die beide Stoffe eben dauerhaft in der Haarmatrix gespeichert. Und weil das Haar im Durchschnitt rund 1 cm/Monat wächst, lässt sich mit einer 12cm langen Haarprobe theoretisch auch das Gesamtjahres-Konsumverhalten untersuchen. Nachdem es ca. 4-5 Tage dauert, bis das betreffende Haarsegment aus der Kopfhaut herauswächst, kann die Haaranalyse auch erst nach dieser verstrichenen Zeit einen Konsum nachweisen.

Wie kann man den Abbau von Nikotin im Körper beschleunigen?

Wer dem Bisherigen aufmerksam gefolgt ist, wird nun erahnen können, wie und vor allem wo sich ansetzen lässt, um den Abbau von Nikotin im Körper beschleunigen zu können. Denn kurz rekapituliert, sind es allgemein folgende drei Prozesse, die den Abbau von Nikotin im Körper maßgeblich beeinflussen:

  • Konsum
  • Metabolismus
  • Ausscheidung

Demzufolge ließe sich schließen, will man denn Nikotinabbau fördern, so wirken wohl all jene Maßnahmen positiv, die mindestens einen dieser Punkte aufgreifen können. Und folgende solche Maßnahmen (mit jeweiliger Zuteilung zu Konsum/Metabolismus/Ausscheidung) können deshalb ergriffen werden:

  • Den Nikotinkonsum einschränken/im besten Fall komplett darauf verzichten - denn die aufgenommene Nikotinmenge nimmt Einfluss auf die Dauer des Eliminierungsprozesses. (Konsum)
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung kann die hepatische Durchblutung und Prozesse in der Leber und die Nierenfunktion begünstigen. (Metabolismus & Ausscheidung)
  • Ausreichend Bewegung und Sport kann ebenso erheblichen Einfluss nehmen. Einerseits fördert dies die Durchblutung des Leber-/Nierengewebes und die Metabolismusprozesse, andererseits begünstigt es die Ausscheidung – das Ausschwitzen beispielsweise wird angekurbelt. (Metabolismus & Ausscheidung)
  • Saunagänge wirken analog zu Sport durchblutungsfördernd und regen besonders das Ausschwitzen an. (Metabolismus & Ausscheidung)
  • Ausreichend Wasser trinken - denn dieses gilt als "Trägerstoff" im Körper, mit welchem die Ausscheidung schließlich (z.B. über den Harn oder Schweiß) erst wirklich funktionieren kann. (Ausscheidung)
  • Medikamente können sowohl Ausscheidungsprozesse und Metabolismus verstärken als auch hemmen. Da es verfehlt wäre zu Medikamentengebrauch aufzurufen, ohne dass dies im Individualfall durch einen Arzt abgeklärt wurde, hier bloß eine Liste von Medikamentenwirkstoffen/Wirkstoffgruppen, die nachweislich den Nikotinmetabolismus hemmen: Methoxsalen, Tranylcypromine, Tryptamin, Coumarin und einige Antimykotika der Azolgruppe.*8 Ebensolche Medikamente zu meiden, wenn nicht unbedingt nötig und auch hier eine ärztliche Abklärung erfolgt ist, kann demnach dem Abbauprozess zugutekommen. (Ausscheidung & Metabolismus)
Nikotinabbau beschleunigen mit Sport
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die körpereigene Nikotinabbaurate steigern zu können. Wie im Bild
angedeutete: Sport ist eine davon. – © Bild: Snuzone

Gerade als starker Raucher fällt der völlige Verzicht auf Nikotin nicht immer leicht, maßgeblich daran beteiligt sind die Entzugssymptome beim Nikotinentzug

>> Hier liest du, wie in diesem Fall Nikotinbeutel als Zigaretten Alternative beim Rauchstopp helfen können.

Und wenn die aufgenommene Nikotinmenge dadurch vorerst nicht vermindert werden kann, bieten spezielle White Snus mit sogenanntem Nicotine Polacrilex und einer geringeren Nikotinmenge eine gelungen Chance. Denn solche garantieren eine langsame und kontrollierte Nikotinaufnahme, was belastenden Entzugs-Erscheinungen entgegenwirken kann, und bieten je nach Sorte auch niedrige Nikotinmengen, die somit eine langsame Entwöhnung schrittweise ermöglichen.

In ebensolchen Fällen eines weiteren, wenn auch anderwärtigen Konsums lassen sich mindestens die anderen erwähnten Maßnahmen forcieren, will man seinen Nikotinabbau dennoch beschleunigen; wenngleich klar scheint: Mit schnellerer Abbaurate werden auch mögliche Entzug-Erscheinung schneller wiederkehren. Wer also "sanft entwöhnen" möchte, wird erhöhte Nikotin-Spiegel im Körper wohl mindestens für die Entwöhungsdauer in Kauf nehmen oder eine unangenehme Entwöhnung durchlaufen müssen. Bei Letzterem kann Sport übrigens auch maßgeblich helfen.

So holen Sie Nikotin aus Ihrem System

Die eben gegebene Liste legt recht einfache und vor allem leicht umsetzbare Maßnahmen bereit, die alle für sich positive Effekte beim Nikotinabbau erzielen werden. Je mehr davon sich gleichzeitig umsetzen lassen (wenn also Konsum/Metabolismus/Ausscheidung gleichzeitig berücksichtigt werden), desto eher mag sich schließlich auch die Nikotinabbaurate beschleunigen lassen. Man wird damit folglich „Nikotin schneller aus seinem System holen können“.

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*1 Vgl.: https://flexikon.doccheck.com/de/Nikotin
*2 Vgl.: https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/45247/pdf/Doktorarbeit_Oliver_Bannier.pdf?sequence=1&isAllowed=y, Seite 15
*3 Vgl.: Balabanova, S., Krupienski, M. Untersuchungen zum Nachweis von Nikotin im ekkrinen Schweiß nach Stimulation der Schweißdrüsen während einer Nikotinkarenz. Hautarzt 46, 255–258 (1995). https://doi.org/10.1007/s001050050250
*4 Vgl.: https://assets.thermofisher.com/TFS-Assets/CDD/Package-Inserts/0228-DRI-Cotinine-Assay-DE.pdf
*5 Vgl.: https://flexikon.doccheck.com/de/Plasmahalbwertszeit
*6 Vgl.: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4843405/
*7 Vgl.: https://www.urmc.rochester.edu/encyclopedia/content.aspx?contentid=nicotine_cotinine&contenttypeid=167
*8 Vgl.: https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/45247/pdf/Doktorarbeit_Oliver_Bannier.pdf?sequence=1&isAllowed=y, Seite 17