Wie jedes Jahr lenkt auch heuer wieder der Weltnichtrauchertag den Fokus auf die negativen Folgen des Tabakkonsums. Nikotinbeutel und Snus bieten hier eine gelungene Chance, um aufhörwilligen Rauchern den Ausstieg zu erleichtern. In einigen EU-Mitgliedsstaaten sind die rauch- und tabakfreien Produkte zugelassen respektive im Handel frei erhältlich - in Deutschland sind solche hingegen nach wie vor nicht reguliert und können ausschließlich online erworben werden. Dies führt dazu, dass die Forderung nach einer Regulierung für tabakfreie Snus lauter wird. Im Folgenden liest du, wie sich nun im Zuge dessen der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse zu Wort meldet.
Weltnichtrauchertag und Aufklärungsarbeit
Seitdem er 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen wurde, findet der Weltnichtrauchertag jährlich am 31. Mai statt und möchte den Fokus auf die negativen Folgen des Tabakkonsums, vorrangig des Rauchens, und einen entsprechenden Nichtraucherschutz lenken. Ein zentrales Anliegen ist dabei, Aufklärungsarbeit hinsichtlich des Themas zu leisten. Etwaige Informationsveranstaltungen und Pressearbeit gelten im Zuge dessen als essenzielle Bestandteile für die Schaffung von mehr Bewusstsein - sei es, um stärkere Anreize für einen Rauchausstieg schaffen zu können, Maßnahmen der Tabakprävention zu forcieren oder auch mögliche weniger schädliche Zigaretten-Alternativen zu beleuchten, die das Rauchen aufhören maßgeblich erleichtern können.
>> Lies hierzu gerne, wie das Nikotin Institut im letzten Jahr anlässlich des Weltnichtrauchertages auf Informationslücken innerhalb der Gesellschaft hinwies und für mehr Aufklärungsarbeit appellierte: Nikotinbeutel als Zigaretten Alternative – Aufklärung könnte Rauchstopp fördern
Rauchen schädigt nicht nur die Gesundheit
Dass Rauchen schädlich für die Gesundheit ist, ist allgemein bekannt. Dass der Rauchkonsum innerhalb der Bevölkerung aber auch weitragende gesellschaftlich negative Folgen nach sich zieht, scheint nur wenigen bewusst.
Rauchen zeichnet jährlich nämlich für zahlreiche Krankheits- und Todesfälle verantwortlich, die sowohl Gesundheitssysteme belasten als auch zu erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden führen. In einer kürzlich abgehaltenen Fachtagung zum Thema Tobacco Harm Reduction an der Charité in Berlin war sogar die Rede von 100 Milliarden Euro volkswirtschaftlichem Schaden in Deutschland jährlich.*1 Auch sei der Rauchkonsum für jährlich 127.000 Todesfällen in Deutschland verantwortlich.*2
>> Für einen näheren Einblick in die Fachtagung und was dabei zur Sprache fand, lies gerne:
Solche Zahlen scheinen sich eindeutig auf den Tabakrauchkonsum zurückführen zu lassen. Im Zuge dessen wird dann gerne auf die entsprechenden epidemiologischen Zahlen aus Schweden verwiesen, wo die geringste Raucherquote innerhalb der EU herrscht und es innerhalb nur weniger Jahre zu einer massiven Reduzierung ebensolch negativer Folgen des Rauchens kommen konnte.
Sowie Schweden nicht nikotinfrei ist, vielmehr haben dort rauchlose Alternativen wie Snus und Nikotinbeutel den Rauchkonsum abgelöst, stellt sich die Frage, wieso Nikotinbeutel und Snus in Deutschland noch immer nicht derart reguliert sind, dass sie auch im lokalen Handel verkauft werden können und damit einer breiten Masse an aufhörwilligen Rauchern zugänglich gemacht werden.
Es wird demnach die Forderung lauter, ebensolch rauchlose Nikotinalternativen endlich auch in Deutschland für aufhörwillige Raucher und Konsumenten in regulierter Weise und im lokalen Handel zugänglich zu machen. Denn bis dato können die Produkte lediglich über Online-Shops mit einem Sitz außerhalb Deutschlands bezogen werden.
>> Welche Regelungen derzeit in Deutschland gelten, erfährst du in: Snus in Deutschland - wird er bald erlaubt?
Forderung nach Nikotinbeutel-Zulassung in Deutschland wird lauter
In einer Anfang Mai lancierten Pressemeldung appellierte der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) für eine Zulassung von Nikotinbeuteln in Deutschland. Betont wurde dabei ihr großes Potenzial zur Schadensminimierung - womit den erwähnten schädlichen Folgen des Rauchens gezielt entgegengewirkt werden könne.
Jan Mücke, der Hauptgeschäftsführer des BVTE, gab im Zuge dessen zu bedenken:
"Nikotinbeutel sind wahrscheinlich die am wenigsten schädliche Option für den Konsum von Nikotin. [...] Diese Alternative darf die Politik Raucherinnen und Rauchern in Deutschland nicht weiter vorenthalten."
Das geringe Schadenspotenzial von Nikotinbeuteln solle sogar durch eine Bewertungen der Food and Drug Agency (FDA) in den USA und des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bestätigt worden sein. Vielen erwachsenen Zigarettenkonsumenten könne folglich mit tabakfreien Nikotinbeuteln eine gelingende Rauchentwöhnung ermöglicht werden.
Dass Snus und Nikotinbeutel ein immenses Potenzial bergen, geht es darum, die länderspezifischen Raucherquoten zu senken, meinen mittlerweile auch einige Experten. So sprach sich beispielsweise erst kürzlich ein renommierter deutscher Suchtforscher für eine EU-weite Legalisierung von Snus aus.
Ob und inwiefern Nikotinbeutel künftig auch in Deutschland zugelassen werden könnten, scheint aktuell noch schwierig einzuschätzen. Dass Nikotinbeutel in der derzeit gültigen EU Tabakrichtlinie noch nicht gefasst werden, gibt zumindest etwas Hoffnung - denn wurde eine Überarbeitung dieser für die Mitgliedsstaaten verbindlichen Richtlinie bereits im letzten Jahr angekündigt. Dabei scheint klar, dass dem Thema Jugendschutz eine bedeutende Rolle zukommen wird.
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Quellen (zuletzt abgerufen am 26.05.25):
*1 Vgl. hierzu: https://www.aerztezeitung.de/Politik/Raucher-sorgen-jaehrlich-fuer-100-Milliarden-Euro-Folgekosten--441515.html
*2 Vgl. hierzu: https://www.aerzteblatt.de/news/tabak-e-zigaretten-und-co-kommen-weitere-verbote-a1510213-e116-4180-b4d8-dce2a30aa9b8 , https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen.html