Nutzer von E Zigarette und Tabakerhitzer greifen vermehrt zum Snus und Nikotinbeutel

Immer mehr Nutzer von E Zigaretten und Tabakerhitzern greifen in Deutschland zu Snus und Nikotinbeuteln. Das zeigt die repräsentative Umfrage „Barrieren des Rauchstopps“ von Philip Morris. Wieso Raucher von Tabakzigaretten oralen Nikotinprodukten gegenüber weniger aufgeschlossen sind und was sich der Tabakkonzern für Deutschland wünscht, liest du hier.

Raucherquote Deutschland

Sie scheint seit dem Sommer 2022 zwar wieder zu sinken, dennoch hält sich die Raucherquote in Deutschland auch noch 2024 hartnäckig auf hohem Niveau. Zuletzt veröffentliche Zahlen der Universität Düsseldorf (DEBRA-Studie) weisen zum Stand 07/2024 für Deutschland mit 28,2% eine immer noch sehr hohe Raucherquote aus.*1

Rauchstoppversuche gibt es hierzulande zwar, doch mit gerade einmal 9 Prozentpunkten (Stand: 07/2024) fallen diese eher spärlich aus. Seit Ende 2016 (Stand 11/2016: 33,9%) scheint sich diesbezüglich gar ein eklatanter Abschwung abzuzeichnen.*1

Man könnte nun fragen, was die Deutschen am Rauchstopp hindert und welche Barrieren hier individuell wirken. Andersherum: Woraus schöpfen jene, die es zumindest versuchen, ihre Motivation?

Die jährliche repräsentative Umfrage „Barrieren des Rauchstopps“ im Auftrag der Philip Morris GmbH (PMG) versucht seit 2021 ebendies zu ergründen. Dabei dürfte sich, was der Großteil von 1000 befragten Rauchenden angibt, mit dem decken, was man vielleicht aus seinem unmittelbaren Umfeld nur allzu gut kennt.

„Ich rauche gerne“ – mangelnde Motivation befeuert Zigarettenkonsum

Motivation ist wohl der springende Punkt – denn ohne sie scheitert das Vorhaben „Rauchen-Aufhören“ nicht nur, es wird meist gar nicht erst in Angriff genommen. Wer gerne raucht, dem fehlt mindestens ein wichtiger Anreiz, der schließlich den ersten Schritt in die Richtung einer rauchfreien Zukunft setzen lässt.

In der von PMG durchgeführten Umfrage wird klar: „Ich rauche gerne“ gilt als eine, wenn nicht gar als die Barriere für eine gelingende Raucherentwöhnung. Zumindest stimmen 51,6 % der Befragten zu, dies sei die größte Barriere. Und mehr als die Hälfte (55%) aller Rauchenden sind für ein Aufhören nicht motiviert.*2

Nutzer von E Zigarette und Tabakerhitzer: Jeder Fünfte konsumiert orale Nikotinprodukte

Die PMG-Umfrage hat zusätzlich untersucht, wie sowohl Zigarettenraucher als auch Nutzer von E Zigaretten und Tabakerhitzern gegenüber der Verwendung oraler Nikotinprodukte eingestellt sind. Die Ergebnisse von 2023 verglichen mit solchen aus dem Jahr 2022 zeigen hier bei der Gruppe von E-Zigaretten-Nutzern einen merklichen Aufwärtstrend. Wie Graphik 1 zeigt, gibt mittlerweile jeder Fünfte (22,5%) unter ihnen an, in den vergangenen sieben Tagen orale Nikotinprodukte wie Snus oder Nikotinbeutel verwendet zu haben. Sowie es im Vorjahr noch 3,6 % waren, spricht dies für eine rasante Entwicklung.

Unter Rauchern der klassischen Tabakzigarette hingegen geben nur 1,2 % an, in den letzten sieben Tagen solche Produkte konsumiert zu haben. Verglichen mit dem Jahr 2022, wo die Zahl noch bei 1,5 % lag, lässt sich demnach ein geringer Rückgang konstatieren.

Nutzung von oralen Nikotinprodukten unter Rauchern und Dampfenden

Graphik 1 – Umfragen Barrieren des Rauchstopps: Orale Nikotinprodukte bei erwachsenen Nutzerinnen und Nutzern von E-Zigarette und Tabakerhitzer auf dem Vormarsch © Philip Morris GmbH

Wissenslücke unter Rauchern

Wie sich der Unterschied in der Nutzung oraler Nikotinprodukte zwischen Rauchern und E-Zigaretten-Nutzern resp. solchen, die Tabakerhitzer verwenden, erklären lässt, dazu weiß die Umfrage von PMG ebenso eine Antwort zu geben. Beide Gruppen scheinen sich nämlich beim Wissen um die Schadsubstanzen im Zigarettenrauch deutlich zu unterscheiden. Demnach bringen nur 17,8 % der Raucher Verbrennungsprodukte des Tabaks ursächlich in Verbindung mit rauchbedingten Krankheiten. Für die andere Gruppe liegt der Anteil hingegen bei 40,5 %.*2

Einer Bewertung des Bundesinstitutes für Risikobewertung aus dem Jahr 2022 zufolge ließe sich auch ein im Vergleich zu Zigaretten geringeres Schadstoffpotenzial von oralen Nikotinprodukten geltend machen.*3

Und was sich hier abzuzeichnen scheint, dass nämlich ein mangelndes Wissen um die risikoreduzierte Nutzung solcher Zigaretten-Alternativen einer Rauchentwöhnung gewisse Barrieren einräumen kann – umgekehrt gedacht, ein Wissen um risikoreduzierte Möglichkeiten Anreize schaffen kann –, würde mindestens mit einer vom Nikotin Institut Wien heuer lancierten Meldung konform laufen. Demnach könnten solch alternative Nikotinprodukte nämlich beim Ausstieg aus dem Zigarettenkonsum helfen – im ersten Schritt, die Konsummenge zu verringern, schließlich, den Glimmstängel gänzlich aufzugeben. Einen solch erleichterten Verzicht also zu fördern, allem vorweg auch Aufklärungsarbeit zu leisten, könnte demnach einen Schlüssel zum Erfolg bieten.

>> Mehr dazu liest du in: Nikotinbeutel als Zigaretten Alternative – Aufklärung könnte Rauchstopp fördern

Philip Morris fordert Regulierung von oralen Nikotinprodukten in Deutschland

Seitens PMG spricht man sich nun entschieden für einheitliche Regulierungen von oralen Nikotinprodukten in Deutschland, insbesondere von Nikotinbeuteln aus. Derzeit ist der Konsum der Produkte nicht verboten, es gelten aber bundesweit uneinheitliche Regeln, die mindestens in einigen Landkreisen vorübergehend den lokalen Handel damit verbieten. Davon nicht betroffen ist der Erwerb aus dem Ausland über den Onlinehandel.

Die Ergebnisse der durchgeführten Umfrage würden nun darauf hindeuten, dass trotz fehlender einheitlicher nationaler Regelungen orale Tabak- und Nikotinprodukte verfügbar sind und auch – speziell von Nutzern von E-Zigaretten und Tabakerhitzern – konsumiert werden.

Dr. Christoph Neubert, Manager Scientific & Medical Affairs und Leiter des Studienprojekts bei der Philip Morris GmbH, meint dazu:

„Wir werden bei der nächsten Befragungswelle unserer Studie 'Barrieren des Rauchstopps' einen verstärkten Fokus auf das Nutzungsverhalten rund um Nikotinbeutel legen. Konkret interessiert uns: Was sind die genauen Gründe für die Nutzung? Welche Rolle spielt das geringere Schadenspotenzial oraler Produkte? Eines zeigt die Studie bereits jetzt: Snus und tabakfreie Nikotinbeutel sind im deutschen Markt angekommen und werden genutzt. Um den Jugendschutz, aber auch für die erwachsenen Raucher verbraucherschutzrechtliche Produktstandards wie z.B. Nikotinobergrenzen oder Hinweispflichten auch für diese Produktgruppe zu gewährleisten, muss es nun zeitnah eine entsprechende Regulierung geben.“

>> Wie eine EU-weite Regelung hier Abhilfe schaffen könnte, liest du in: Tabakrichtlinie in der neuen EU-Kommission: Die Zukunft für Snus und Nikotinbeutel

*1 Vgl.: https://www.debra-study.info/
*2 Vgl.: https://www.gesundheit-adhoc.de/neue-studie-barrieren-des-rauchstopps-2023-zeigt-motivation-fuer-den-rauchstopp-sinkt-grosse-wissensluecken-unter-raucherinnen/
*3 Vgl.: Bundesinstitut für Risikobewertung, 2022. Health Risk Assessment of Nicotine Pouches: Updated BfR Opinion No. 023/2022 of 7 October 2022, BfR-Stellungnahmen. Bundesinst. für Risikobewertung. https://doi.org/10.17590/20220204-105615